Beliebte Neujahrsglücksbringer und ihre Bedeutung
Warum bringen Schweinchen, Rauchfangkehrer, Pilze oder Kleeblätter Glück?
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Das Schwein:
In der nordischen Mythologie war der wilde Eber ein heiliges Tier der Götter. Freya, die Göttin der Fruchtbarkeit, hatte beispielsweise den Beinnamen Syr (= Sau). Auch Demeter aus den griechischen Sagen, brachte man Schweine als Opfergaben.
Seither gilt das Schwein als Symbol des Wohlstandes, der Fruchtbarkeit und des Glückes. Wer Schwein zu essen hatte, galt als wohlhabend und wurde als glücklicher Mensch angesehen.
Heute soll es Glück bringen an Silvester oder Neujahr Schweinerüssel oder wenigstens Schweinefleisch zu Neujahr essen.
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Rauchfangkehrer:
Einen Rauchfangkehrer zu sehen, bedeutet Glück.
Dieser Glaube kommt, daher, dass man früher sehr froh war, einen gereinigten Schornstein zu haben. Gefegte Rauchfänge vermeiden eine Verstopfung, lassen die Hausbewohner nicht in der Kälte sitzen und beugen Brände vor.
Da früher ein Hausbrand besonders gefährlich war und oft ganze Dörfer oder Stadtteile vernichtete, brachte ein Rauchfangkehrer wirklich viel Glück!
Traditionell musst man seine Rechnung am Jahresbeginn bezahlen, deshalb geht führt man diesen Glücksbringer besonders auf Neujahr zurück.
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Hufeisen
Angeblich soll man ein Hufeisen mit offener Seite nach oben aufhängen, damit das Glück nicht hinausfällt.
Als erster beschlugen die Griechen ihre Pferde mit Hufeisen. Das das Pferd ein sehr wertvolles Tier war und es somit geschützt war, brachten Hufeisen Glück.
Eine andere Bedeutung des Hufeisens geht auf die Sage des Heiligen Dunstan, eines geschickten Schmiedes, zurück. Er soll den Huf des Teufels beschlagen haben. Dieser winselte um Gnade und versprach Dunstan, die Seelen zu verschonen, die ein Hufeisen tragen.
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Fliegenpilz
Warum der Fliegenpilz zum Glücksbringer avancierte, ist umstritten. Möglicherweise deswegen weil er in Maßen als Rauschmittel genossen wurde.
Eine andere Deutung führt den Glückpilz auf die germanischen Sagen zurück, in der der Fliegenpilz besonders verehrt wurde.
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Glücksklee
Alltäglich ist dreiblättriger Klee, eine Seltenheit jedoch Klee mit vier Blättern. Genauso selten ist das Glück.
Der Glücksklee findet sich aber auch in der Bibel: Eva soll während der Flucht aus dem Paradies ein Kleeblatt mitgenommen haben. Also hat man damit sozusagen immer ein Stück Paradies bei sich!
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Glückscent
Ein alter Glückspfennig besteht aus Kupfer, das laut Volkglauben, böse Zauber vertrieb und die Liebeskraft stärkte.
Zum Schutz vor Hexen nagelte man Weihpfennige oder Weihgroschen an Stalltüren. Außerdem schütze er in der Hosentasche gegen Lug und Betrug im Gasthaus und beim Viehhandel.
Warum das Finden eines Cents Glück bringt, liegt wohl ebenfalls daran, dass auch in den kleinen Dingen der Ursprung für etwas Großes liegt.
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Karpfen
Legt man eine Schuppe vom am Vorabend verspeisten Karpfen in die Geldbörse, soll das Glück bringen. Es bedeutet Geldsegen im nächsten Jahr.
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Marienkäfer
Er gilt seit dem Mittelalter als Glücksbringer, wo er der Gottesmutter Maria geweiht wurde. Verletz oder tötet man einen Marienkäfer soll diese Tat Unglück mit sich bringen.
Dass er Glück bringen soll, ist womöglich auch auf Grund der sieben Punkte auf seinem Rücken. Die Zahl sieben ist eine der höchsten Glückszahlen.
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Glückskatze
Katzen zählen zu denjenigen Tieren die magische mitunter gefährliche Fähigkeiten haben sollen (schwarze Katzen). Katzen wurden im Laufe der Geschichte sowohl verehrt aus auch verwunschen.
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Elefanten
Ähnlich wie das Schwein in Europa, gilt der Elefant in der indischen Kultur als Zeichen des Wohlstandes und somit des Glücks. Einen Elefanten zu besitzen deutet auf Reichtum.
Glücksbringer:
Ein zu Silvester schon seit langer Zeit beliebter Brauch ist das gegenseitige Schenken von Glücksbringern aller Art. Außerdem haben sich zu Neujahr des Weiteren verschiedentste Traditionen in den diversen Staaten eingebürgert. Bei besagtem Fest werden am Abend des 31. Dezember zum Beispiel Kleeblätter, Rauchfangkehrer, usw. an Verwandte, Freunde und Nachbarn verteilt, damit man mit einer Portion Glück, mit Zufriedenheit und vor allem unbelastet ins neue Jahr starten kann. Das alte Jahr wird mit sämtlichen vergangenen Problemen, negativen Ereignissen usw. verabschiedet und das neue Jahr mit Fest und Feuerwerk freudig begrüßt.
Früher wurden neben Glücksbringern, Bleigießen und Feuerwerk vor allem auch Talisman und Amulette geschenkt, welche die zum damaligen Zeitpunkt sehr abergläubgigen Menschen vor allem vor bösen Geistern, Hexen und Dämonen schützen sollten. Auch heute werden noch verschiedenste Anhänger getragen – zum Beispiel Schutzengel, Sternzeichen oder Glückssymbole – allerdings werden diese mehr oder minder das ganze Jahr über geschenkt und getragen.
A) Glücksbringer:
1) Das Bleigießen:
Bleigießen ist eine heutzutage vorwiegend zu Silvester angewandte Tradition, deren Wurzeln man schon über viele Jahrhunderte in der Geschichte zurück verfolgen kann. Es ist ein so genannter Orakel – Brauchtum, welcher bereits von den Römern verwendet wurde, um etwas über die Zukunft, die nächste Zeit, das neue Jahr und über zukünftige positive wie auch negative Ereignisse zu erfahren. Man verwendete Blei, denn besagtes Schwermetall symbolisierte zum damaligen (wie auch zum heutigen) Zeitpunkt Gedanken, Erfahrungen und Wünsche, die nicht in das neue Jahr mitgenommen werden möchten.
Beim Bleigießen sollte man sich schon im Vorfeld einige Gedanken darüber machen, auf welche Dinge man achten sollte. Blei als Schwermetall ist nicht ganz ungefährlich, es kann Bleivergiftungen hervorrufen, wenn sich kleine Kinder Stücke in den Mund stecken. Weiters sollten die Dämpfe, die beim Schmelzen entstehen nicht eingeatmet werden oder Spritzer des geschmolzenen Bleis in die Augen geraten. Der Löffel, der beim Gießen verwendet wurde, muss weggeworfen werden und auch das übrig gebliebene Blei muss im Sondermüss entsorgt werden. Aufgrund dieser Dinge eignet sich das Gießen von Blei eher weniger bei kleinen Kindern – man sollte als Alternative eher auf flüssiges Wachs zurückgreifen, welches in Wasser gegossen wird. Eine weitere Alternative stellt Zinn dar, welches nicht nur ungiftig ist, sondern auch einen wesentlich niedrigeren Schmelzpunkt hat.
Beim Bleigießen hält man ein paar kleine Bleistücke, welche sich im Regelfall auf einem Löffel befinden (dies alles inklusive Löffel mit Holzstiel kann man vor Silvester in Supermärkten günstig käuflich erwerben), über eine brennende Kerze, um das Blei zu schmelzen. Blei eignet sich dabei besonders gut, weil es einen sehr niedrigen Schmelzpunkt hat. Ist das Blei geschmolzen, wird es in ein Gefäß gegossen, welches mit kaltem Wasser gefüllt ist. Dies bewirkt, dass das Blei sehr schnell wieder erstarrt und dabei zum Teil sehr schöne Formen und Figuren entstehen. Diese Figuren werden im Anschluss dazu genommen, um bevorstehende zukünftige Ereigisse im kommenden Jahr vorauszusagen (heutzutage geschieht dies in eher weniger ernsthafter Weise). Und auch der Schatten, welchen die Figur beim ins Licht halten wirft, trägt zur Deutung teils entscheidend bei. Mittlerweile hat sich das Bleigießen, wie schon erwähnt, zu einer eher spaßigen Angelegenheit entwickelt – früher nahm man diese Art der Deutung und des Orakels allerdings sehr ernst und es war wichtig!
Interpretation der Symbole:
Ähren, Weizen
Deine Wünsche erfüllen sich im neuen Jahr
Anker
Dir wird bei deinen Problemen geholfen werden
Auto, Wagen
Dir wird ein Angebot gemacht, welches aber auch Risiko birgt
Baum, Geäst
Du wirst in deinen Fähigkeiten wachsen
Besen
Ungereimtheiten werden dich aus der Bahn werfen
Beutel, Sack, Tasche
Du wirst Glück haben; ein schwieriges Vorhaben wird gelingen
Biene oder ähnliches Insekt
Jemand in deinem Umfeld wird sich vermählen
Blume
Du wirst neue Freundschaften und Bekanntschaften schließen
Brille
Du wirst ein langes, glückliches Leben haben
Dolch
Ein Vorhaben wird gelingen
Ei
Du hast Familienzuwachs zu erwarten
Engel
Etwas oder jemand Gutes wird auf dich zukommen
Faust
Du hast Negatives zu erwarten bzw. du fühlst dich schlapp und niedergeschlagen
Feder
Du veränderst dich gerne und stetig
Felsen, Stein
Du wirst im kommenden Jahr anpacken müssen
Flasche, Glas
Dir blüht eine fröhliche Zeit im kommenden Jahr
Gabel
Du wirst eine Auseinandersetzung mit einer nahestehenden Person haben
Geweih, Knochen
Du wirst Unglück in der Liebe haben; unerledigte unliebsame Dinge kommen auf dich zu
Glocke
Du wirst bald erben
Gras, Gebüsch
Du musst die Meinung, Fähigkeiten usw. anderer akzeptieren
Haken
Aufgrund von Hindernissen kannst du auf deinem Weg nicht weiterziehen
Hammer
Dein zukünftiger Weg verläuft ganz nach deinen Wünschen und Vorstellungen.
Herz
Im kommenden Jahr wirst du dich verlieben
Hufeisen
Du kannst gute Arbeit und gute Geschäfte erwarten
Hut
Du kannst gute Nachrichten erwarten
Insel
Du fühlst dich einsam, allein und verlassen
Käfer, Insekt
Im kommenden Jahr wartet eine Liebesbeziehung auf dich; das Warten auf etwas lohnt sich endlich
Kegel
Gib Acht beim Abschluss von zukünftigen Geschäften
Kerze, Leuchter, Lampe
Du wirst im kommenden Jahr Wissen erlangen bzw. dir wird einiges klar werden
Klee (3-blättrig oder 4-blättrig)
Du wirst im kommenden Jahr auf der Sonnenseite stehen
Kugel (kugelähnlich)
Wenn du deine schlechte Laune, schlechte Erfahrungen usw immer auf andere abschiebst, wird Unheil passieren!
Leiter
Du wirst im kommenden Jahr die Erfolgsleiter nach oben klettern
Nagel, Nadel
Du darfst bessere Zeiten erwarten
Palme
Deine ersehnten Träume werden sich erfüllen; du wirst auf eine weite Reise gehen
Pantoffel, Hausschuh
Im kommenden Jahr bekommst du einen Heiratsantrag
Rad
Dir blühen große Veränderungen
Säge
Du wirst große Veränderungen erleben
Schere
Du musst wichtige Entscheidungen treffen
Schirm
Im kommenden Jahr solltest du Unangenehmes vermeiden
Schlange
Jemand ist neidisch auf dich – gib Acht!
Schuh, Stiefel
Im kommenden Jahr wartet viel Arbeit auf dich
Spinne
Du selbst bist deines Schmiedes Glück – achte darauf!
Stecken, Stock
Dein Leben wird sich im kommenden Jahr sehr verändern
Vogel
Im kommenden Jahr ist dir das Glück hold – das hoffen und warten hat sich gelohnt
2) Der Glücksklee:
Das Glückskleeblatt, dessen markantes Markenzeichen die vier Blätter sind, stammt ursprünglich aus dem nordamerikanischen Staat Mexiko, in dem besagtes Zeichen Erfolg bei der Erfüllung der Wünsche, Vorhaben usw. im kommenden Jahr verspricht.
Weiters ist das vier - blättrige Kleeblatt ein analoges Symbol zum Kreuz, welches im Allgemeinen als heilbringend gilt. Übrigens: Das Kleeblatt mit den meisten Blättern wurde von zwei Amerikanern gefunden: Es hatte vierzehn Blätter!
3) Der Rauchfangkehrer:
Der Schornsteinfeger ist ein beliebter Neujahrsglücksbringer, denn früher war es am Neujahrstag üblich, dass die Rauchfangkehrer durch die Straßen zogen und den Leuten zum neuen Jahr gratulierten. Des Weiteren war der Rauchfangkehrer früher zum Teil auch dafür verantwortlich, dass in Haus und Heim der Menschen kein Feuer ausbrach.
4) Das Glücksschwein:
Der Brauch, zu Silvester Glücksschweine aus Glas, Plastik, Marzipan, Schokolade oder anderen Materialien zu schenken, geht ursprünglich auf die Germanen zurück und hat sich vor allem im europäischen Raum sehr stark verbreitet. Für die Germanen galt der Eber, also das männliche Schwein, als heilig. Auerdem war das Schwein das Symbol für Fruchtbarkeit, in weiterer Folge auch für Wohlstand. Auch im alten Ägypten galt das Schwein als heilig und wurde daher nicht selten geopfert.
5) Das Glücksgeldstück / Der Glückspfennig:
Der Pfennig (mittlerweile müsste es ja der Cent sein) symbolisiert Reichtum – ganz nach dem Motto „Wer das Kleine nicht ehrt, ist das Große nicht wehrt“ hat sich das Schenken von Kleingeld bis heute gehalten.
6) Das Hufeisen:
Die Tradition, sich zu Neujahr kleine metallene Hufeisen zu schenken, rührt aus längst vergangenen Zeiten. Früher nagelte man sich Hufeisen an die Türen oder Tore von Haus und Hof, denn diese galten als Glücksbringer und Beschützer des eigenen Hab und Gutes. Sogar auf der Victory wurde ein Hufeisen am Schiffsmast angebracht! Wichtig bei der Anbringung eines Hufeisens ist übrigens das „nach oben aufhängen“ – ansonsten läuft das Glück aus dem Eisen heraus!
7) Der Marienkäfer:
Der Schokoladenmarienkäfer ist huetzutage auch ein weit verbreiteter und beliebter Glücksbringer, wobei der Käfer ansich als Himmelsbote der Maria Mutter Gottes gilt. Er schützt Kinder und Alte, heilt Kranke und Schwache – einen Marienkäfer, der auf dem Körper gelandet ist, sollte man auf keinen Fall von sich abschütteln oder töten.
8) Der Fliegenpilz
Der Fliegenpilz wird zu Silvester deshalb verschenkt, weil schon die Germanen diesen aufgrund seiner halluzinogenen Wirkung verehrten. Allerdings galt der Fliegenpilz auch nicht selten als Teufelszeug – je nachdem, ob dessen Wirkungen in guten oder schlechten Zeiten angewandt wurden.
B) Pechbringer
1. Die schwarze Katze
Die Legenden um die Pech bringenden schwarzen Katzen haben sich bis heute gehalten. Sie entstanden in der Zeit der Inquisition im 15. Jahrhundert, bei der Menschen, die sich schwarze Katzen hielten dafür sogar verbrannt wurden! Seit diesem Zeitpunkt verbindet man die schwarze Katze mit Unheil und Pech, obwohl man heute selbstverständlich sagen kann, dass diese Aussage unhaltbar ist!
QUELLEN:
http://ffm-interaktiv.de/neujahr/silvester.html
http://iq.lycos.de/qa/show/651082/Welchen-Ursprung-hat-das-Bleigiessen-in-der-Silvesternacht-Und-was-hat-dieser-Brauch-zu-bedeuten/
http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=4172&edit=0
http://de.wikipedia.org/bleigiessen
http://www.oebv4kids.at/silvester/gluecksbringer.html
http://www.fischer-oberschwaben.de/Winter/302.html
http://www.kirchenweb.at/silvester/gluecksbringer/talismann.htm