Orakelbräuche
Der Jahreswechsel gilt als ein besonders günstiger Augenblick um in die Zukunft zu sehen. Wer würde denn nicht gern wissen was einen im kommenden Jahr erwartet?!
Der Glaube an Magie, Mythen und Zauberei sowie Aberglaube, war maßgeblich für die Entstehung der Bräuche der Weissagung.
Der wohl beliebteste Silvester-Orakelbrauch ist das Bleigießen!
Beim Bleigießen, das schon in der Antike gebräuchlich war, werden Bleistückchen in einem Löffel über einer Kerze erhitzt bis sie gerade geschmolzen sind und anschließend in kaltes Wasser gegossen. Es verhärtet sich schnell wieder und erstarrt zu seltsam Figuren. Diese Formen dienen nun zur Deutung von künftigen Ereignissen.
Oft hält man das gegossene Blei auch vor Kerzenlicht und ließt von den fallenden Schatten die Zukunft ab.
Beispiele für häufige Figuren und deren Deutungen sind folgende:
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Anker - Hilfe in der Not
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Ball - Glück rollt heran
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Beil - Enttäuschung in der Liebe
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Blumen - neue Freundschaft
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Bock - Erwartung einer Erbschaft
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Brille - Weisheit, hohes Alter
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Dreieck - finanzielle Verbesserung
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Flasche - fröhliche Zeit
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Glocke oder Ei - frohe Nachricht, Ankündigung einer Geburt
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Herz - sich verlieben
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Hut - gute Nachrichten
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Kreuz - Tod
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Kuchen - ein Fest steht bevor
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Kuh - Heilung
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Leiter - Beförderung
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Maus - heimliche Liebe, sparsam sein
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Ringe - Hochzeit, Schere - eine wichtige Entscheidung steht an
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Schiff, Flugzeug oder Rakete - Urlaubsreise, Reise ins Ungewisse
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Schlange - andere sind neidisch auf dich
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Spinne - das Glück hängt am seidenen Faden
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Sterne - Glück
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zerbrochene Ringe – Trennung
Schlussendlich steht die Voraussage aber jedem frei.
Ihr solltet beim Blei gießen stets Acht geben! Haltet das Blei nicht zu lange über dem Feuer, da das heiße Blei herumspritzen kann und ihr euch schnell verbrennen könnt. Blei ist giftig, deshalb solltet ihr den Löffel nach dem Gießen wegwerfen und nicht aufheben.
Ein guter Tipp ist, Zinn statt Blei zu benützen, da es ungiftig ist und zudem schneller schmilzt. Doch auch Zinnspritzer können schwere Brandwunden verursachen! Kinder sollten das Blei auf keinen Fall in den Mund nehmen, da sie sich sonst eine Bleivergiftung zuziehen könnten. Kommt euch das heiße Metall ins Auge, spült es sofort mit kaltem Wasser wieder aus. Die Dämpfe, die beim Gießen entstehen, sollten nicht eingeatmet werden! Am ungefährlichsten ist das Gießen von Wachs, das ebenso zu bizarren Figuren erstarrt.
Ein anderer Orakelbrauch ist zum Beispiel das Bibelstechen. Hier öffnet man die Bibel seitlich mit dem Daumen. Die Textstelle, bei der man stehen geblieben ist, wird zur Weissagung verwendet.
Beim so genannten Glücksgreifen wurden früher aus Brotteig Figuren geformt. Diese wurden unter Becher gelegt, die Becher wurden vertauscht und ein „Kandidat“ konnte einen auswählen und so seine Zukunft sehen.
Wenn ihr das Wetter im neuen Jahr wissen wollt, ist das Zwiebelorakel eine Alternative zum herkömmlichen Wetterbericht. Ihr streut in zwölf Zwiebelschalen, die für die zwölf Monate im Jahr stehen, Salz und könnt nach einer Weile sehen, ob das Salz entweder nass wird oder trocken bleibt. Demnach soll es regnen oder Schönwetter geben.
Eine weitere Methode mehr über die Zukunft zu erfahren, ist das Pendeln. Unterschiedliche Bedeutungen ergeben sich aus der Richtung des Pendels. Stellt eine Frage! Dreht sich das Pendel im Uhrzeigersinn, lautet die Antwort auf eure Frage „Ja“, dreht es sich in die entgegengesetzte Richtung, ist die Antwort „Nein“. Schwingt das Pendel lediglich hin und her, ist eure Zukunft nicht gewiss.
Ein nettes Partyspiel ist auch beispielsweise der Apfel- oder Liebesorakel! Schält einen Apfel und werft die Apfelschale über eure linke Schulter. Der Buchstabe der Schale auf dem Boden, ist der Anfangsbuchstabe des Menschen, der in euch verliebt ist.